Zufallsfund am Wegesrand
Zunächst fiel uns beim Vorbeifahren nur eine zugewachsene Einfahrt auf. Bei näherer Betrachtung entpuppte sie sich als marode Brücke über die Zorge, welche beidseitig mit Bauzäunen gesichert war. Durch die Bäume erblickten wir aber noch ein mehrgeschossiges Haus, welches uns neugierig machte.
Also suchten wir uns einen Weg über die Zorge und fuhren in Richtung des Hauses – und Bingo ! Wir kamen direkt auf den ehemaligen Gipsbrennofen zu, machten eine kurze Rast und nutzten die Zeit zur Recherche im Internet.
Der Gipsbrennofen gehörte zur Gipsfabrik Bruno Steuerlein, welche 1981 verstaatlicht und dem VEB Harzer Gipswerke Rollteberode unterstellt wurde. Der Betrieb wurde 1988 aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Die Gipsfabrik wurde 2000 größtenteils abgerissen. Erhalten sind der denkmalgeschützte Brennofen von 1870/80, das Verwaltungsgebäude von 1948 und die ehemalige Wassermühle (heute Wohnhaus), erbaut um 1850.
Am Verwaltungsgebäude wurden Sanierungsarbeiten durchgeführt, derzeit steht es leer. Der Keller ist offen und vermüllt. Die ehemalige Wassermühle befindet sich in Privatbesitz, man kann aber von außen noch Spuren der Nutzung als Mühle erkennen. So findet sich die Riemenscheibe nebst Welle im Vorgarten wider und in der Begrenzungsmauer findet sich noch das Gegenlager.
Der Brennofen befindet sich in erstaunlich gutem Zustand, bei unserem Besuch war noch eine Ofenklappe zu öffnen. Um den Ofen herum befinden sich zahlreiche Relikte aus dem Fabrikbetrieb.
Schienenreste beweisen den Betrieb einer Werksbahn.