Mo. Jun 24th, 2024

George André Lenoir wurde 1825 geboren und studierte Physik und Chemie. 1850 gründete er ein außerordentich erfolgreiches Geschäft in Wien. Während sein älterer Bruder Jean Conrad Nicolas Lenoir (1832-1872) mit nicht einmal 40 Jahren vermögenslos starb, brachte es George André zu großem Reichtum.

In den 1890er Jahren erkannte der lebenslange Junggeselle, dass “man nichts mitnehmen kann” und er gründete in seiner Heimatstadt Kassel eine Stiftung, die sich um Waisenkinder kümmern sollte. Die „Stiftung der Brüder George und Conrad Lenoir“ war geboren.

Das Stiftungskapital betrug anfangs 2 Mio. Goldmark und wurde bis 1913 auf 6,5 Mio. Goldmark erhöht und auf mehrere Stiftungen aufgeteilt.

Die “Friedhofsstiftung” wurde mit 135.000 Goldmark ausgestattet. Von diesem Geld ließ George André Lenoir 1903-1904 das Mausoleum errichtet, in welchem zunächst seine Eltern und sein Bruder beigesetzt wurden.

Als der Stifter 1909 in Südtirol starb, wurde auch sein Leichnam hierhin überführt und beigesetzt.

Vor dem Mausoleum wurden 1914-1942 acht weitere Personen beigesetzt (Waisenkinder?). Über sie ist aber nicht viel bekannt und ihre Gräber wurden in den 1960er Jahren eingeebnet.

In unmittlbarer Nähe befindet sich übrigens das ehemalige Waisenhaus. Es steht derzeit leer und wird über eine Maklerseite zur Vermietung oder Verpachtung angeboten. Öffentlich zugänglich ist es leider nicht.

Total Page Visits: 1718 - Today Page Visits: 1
Ein Gedanke zu „Das Mausoleum der Gebrüder Lenoir“
  1. Moin – so ein paar kleinere Fehler sind im Text :-). Es sind keine “Gebrüder” (der Ausdruck wurde meist bei Geschäftsbetrieben verwendet) und Jean Conrad Nicolas Lenoir war der jüngere Bruder.
    Auf den Wiesen des Mausoleums sind tatsächlich acht weitere Personen bestattet, in der Mehrzahl sind es Waisenkinder. Eines der Kinder war der Sohn des ersten Gärtnermeisters der Stiftung; ein weiteres war das Kind einer Zwangsarbeiterin, welches nach Kriegsende in die Häuser der Lenoir´schen Waisenhausstiftung kam und dort verstarb.
    Übrigens: Es sind schöne Bilder. Wenn du das nächste Mal dort vorbei kommst, schreib mich einfach an, dann kann ich dir eine Menge über diesen Ort erzählen, den ich seit 35 Jahren betreue.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert