Fr. Nov 22nd, 2024

Diese alte Militäreinrichtung besuchten wir im April 2020. Hier erprobte die Wehrmacht ab 1936 Artilleriewaffen und später auch schwere Waffen wie das Dora-Geschütz. Ab 1939 wurden hier auch erbeutete Waffen getestet.

Mitte April 1945 erreichten amerikanische Truppen das Gelände und übernahmen es. Zwei Monate erfolgte die Übergabe an die Sowjets.

Die Sowjetarmee blieb bis 1994 und baute den Stützpunkt zu einer eigenen kleinen Stadt mit Krankenhaus und Polizeistation aus. Zeitweise lebten hier bis zu 30.000 Angehörige der roten Armee, was dem Ort den Spitznamen Klein-Moskau einbrachte.

Seit dem Abzug der russischen Streitkräfte sind die Gebäude dem Verfall ausgesetzt. Es gab immer mal Ansätze zur Nachnutzung, so sollten die alten Gebäude saniert und zu Wohnungen umgebaut werden. Bereits 1997 hätten die ersten Mieter einziehen sollen. Doch daraus wurde nichts.

Am Ende blieb nur der Abriss: Seit 2013 rollten hier die Bagger und rissen ein Gebäude nach dem anderen ein. Auf dem gewonnenen Boden wurde ein großer Solarpark errichtet.

2016 wurde entschieden, auch die restlichen Gebäude einzureißen und den Solarpark zu erweitern.

Als einziger Zeuge der Vergangenheit wird wohl nur der jüdische Friedhof bleiben. Auf ihm wurden kurz vor Kriegsende 141 Häftlinge eines gestoppten KZ-Zuges beigesetzt.

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