Diese Kaserne wurde 1937-39 als Heeres-Reitschule erbaut, später wurde sie um Panzertruppen erweitert. Auf etwa 120 ha entstanden hier viele Gebäude, welche heute unter Denkmalschutz stehen.
Kleine Randnotiz: 1927 gaben die berittenen Truppen sämtliche Lanzen „auf Kammer“, sie wurden in den Zaun dieser Kaserne eingearbeitet. Davon ist heute leider nichts mehr zu sehen, aber ich finde es interessant, das zu wissen.
Ende der 1940er Jahre beanspruchte die sowjetische Armee das Gelände für sich und stationierte hier Panzertruppen. Der „Lanzenzaun“ wurde durch eine weiße Mauer ersetzt. Zusätzlich entstanden weitere Gebäude und Baracken.
Die militärische Nutzung endete 1994/5.
Im Jahr 2000 entdeckte die Filmindustrie das Gelände als Kulisse für sich. Als erstes entstand hier „Duell – Enemy at the Gates“, der mit 180 Mio. teuerste europäische Film. Es folgte Bernd Eichingers „Resident Evil“, „In 80 Tagen um die Welt” von Frank Coraci und die Parodie „Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler”.
Mitte der 2000er klopften dann die ersten Hollywoodgrößen an. Tom Cruise drehte hier gleich mehrfach Szenen für „Mission Impossible 3“ und „Operation Wallküre“. Außerdem nutzte er die Möglichkeit, Originalschauplätze zu besichtigen.
Es folgte die Romanverfilmung „Effi Briest“ und ein Besuch von Quentin Tarantino, der hier Szenen für „Inglourious Basterds“ drehte.
In den 2010ern drehte hier George Clooney eine Szene für „The Monuments Men“ und Francis Lawrence nutzte das Gelände als Kulisse für den letzten Teil der „Tribute von Panem“.
Daneben entstanden hier auch einige deutsche Produktionen wie „Free Rainer“ mit Moritz Bleibtreu, „Zwei Tage Hoffnung” mit Sebastian Koch und ein Musikvideo der Band Ooomph!
2016 suchte das Studio Babelsberg nach neuen Drehorten für die Serie „Babylon Berlin“, doch aufgrund des fortschreitenden Vandalismus kam es nicht zum Vertragsabschluss.
Aktuell befindet sich das ganze Areal in Umnutzung. Die etwa 400 denkmalgeschützten Gebäude werden saniert und sollen zu Wohnungen umgebaut werden. Dafür sind 15-20 Jahre und mehrere hundert Millionen Euro eingeplant.