Die Geschichte dieses Ortes beginnt 1880 mit den ersten Probebohrungen. Dabei wird Kalisalz gefunden. In den 1880er Jahren entstehen vier Grubenfelder mit einer Teufe zwischen 197 und 540 Metern. Die Förderung beginnt und erreicht 1895 eine jährliche Fördermenge von mehr als 112.000 Tonnen Kalisalz.
Eine kleine Bergarbeitersiedlung entsteht in der unmittelbaren Nähe.
1906 erreicht die Fördermenge ihren Höhepunkt von 243.000 Tonnen. Über 1000 Menschen arbeiten jetzt hier.
1924 wird die Schließung bekannt gegeben, Gründe sind hohe Bankschulden und eine mangelnde Rentabilität sowie veraltete Anlagen.
1925 teilt der Betriebsrat dem Reichswirtschaftsministerium mit, dass hier noch 90 Mann arbeiten. Die Salzlager sind gefüllt, doch der Absatz gering. Über 1 Million Reichsmark an Schulden hat sich angehäuft.
In den 1930ern werden drei der vier Förderschächte verfüllt und verschlossen. Die Nazis übernehmen die Macht und das Schachtgelände wird der Wehrmacht zur Nutzung überlassen.
Es folgt die Umwandlung zur „Heeres-Munitionsanstalt“, das Gelände wird Sperrgebiet. Die Grubenbaue werden zu Lagerstätten umfunktioniert und es werden Produktionshallen zur Munitionsherstellung errichtet.
In den 1940ern sind hier 400-600 Zivilangestellte mit der Herstellung von Munition beschäftigt, unterstützt von Zwangsarbeitern. Täglich verlassen zwei Munitionszüge die Muna.
1944 kommt es zu einer verheerenden Explosion. 59 Tote und 30 Schwerverletzt sind zu verzeichnen.
Am 30. Juni 1945 übernimmt die Rote Armee das Gelände und beginnt mit der Räumung der Minen und Munitionsbestände.
1948 übernimmt die VVB (Vereinigung Volkseigener Betriebe) Kali das Gelände und legt die bisherigen Anlagen still. Stattdessen richtet sie eine TBC-Heilstätte und eine Nervenklinik ein. Außerdem entsteht ein kleines Betonwerk.
1957 beginnt der Schachtbau Nordhausen mit der Instandsetzung des letzten Schachtes. Aufgrund von eindringenden Grubewässern und Laugen werden die Anlagen in den 1960ern aufgegeben. Große Teile der ober- und unterirdischen Anlagen werden geräumt und abgetragen. Die Nervenklinik wird 1971 geschlossen.
1978 ist die Flutung der Schachtanlagen abgeschlossen. Das Kapitel Bergbau endet damit in dieser Region.
2012-2013 wird der letzte Schacht mit 1600 LKW-Ladungen Kies verfüllt und anschließend mit einer Betonplombe verschlossen.
Die oberirdischen Anlagen wurden seit den 1990er Jahren teilweise als Diskothek und teilweise als Möbellager genutzt. Diese Nutzung war aber nicht von langer Dauer.